Bedrich Smetana zum 200. Geburtstag

Der tschechische Komponist Bedrich Smetana (1824 - 1884)

Der tschechische Komponist Bedrich Smetana wurde am 2. März 1824 in Litomysl in Böhmen geboren und ist am 12. Mai 1884 in Prag gestorben.

In die Annalen eingegangen ist er vor allem als Begründer der national-tschechischen Kunstmusik. Seine überragende Bedeutung errang er damit, dass er die Elemente der böhmischen Volksmusik auf die Kunstmusik übertrug. Der Musik überhaupt hat er mit einigen wertvollen Werken die eigenartige, kraftvolle, reiche Klangwelt seiner Heimat erschlossen. Ergänzt wird er darin von Landsleuten – dem 1841 geborenen, ebenso aus Böhmen stammenden Antonin Dvorák, sowie den 1854 geborenen, aus Mähren stammenden Leos Janácek.

Seine große Liebe gehörte zeitlebens der Oper, Werke wie Dalibor, Libuse und vor allem Prodana nevesta (Die verkaufte Braut) zeugen davon.

Vermutlich infolge einer Syphilis-Erkrankung litt er unter starkem Tinnitus und verlor im Alter von ungefähr fünfzig Jahren vollständig sein Gehör, ohne dass sich der Tinnitus besserte. Kurz vor seinem Tod wurde der mittlerweile psychisch und physisch stark angeschlagene Smetana noch in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. An seinem Todestag beginnt alljährlich das internationale Kunst- und Musikfestival Prazska jar (Prager Frühling).

Der Sinfonik wandte er sich erst zu, als er 1874 seine praktische Theaterlaufbahn – er war seit 1866 Kapellmeister am tschechischen Nationaltheater in Prag – wegen seines Gehörleidens aufgeben musste, und Programmmusiken schrieb.

Als sein größtes Werk kann wohl Má Vlast (Mein Vaterland) gelten, ein sechsteiliger Zyklus sinfonischer Dichtungen, worin er Stoffe aus dem Geschichts- und Sagenkreis seiner Heimat verarbeitete und damit auch die landschaftlichen Schönheiten seines Landes pries. Das zweite Stück daraus – Vltava (Die Moldau) – ist seine beliebteste Komposition überhaupt.

Kammermusik rundet sein Schaffen ab, bedeutend sind hier das Streichquartett Nr. 1 e-moll „Aus meinem Leben“ und das Streichquartett Nr. 2 d-moll.

Anlässlich seines runden Geburtstages hat die Tschechische Philharmonie unter ihrem Chefdirigenten Semyon Bychkov Ma Vlast bei PENTATONE neu eingespielt.

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Portait Thomas Rauchenwald
Thomas Rauchenwald
Autor des Blogs „Simply Classic“

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